Nachdem besonders in den Großstätten aufgrund der Beschaffenheit der Gebäude die Brandgefahren sehr groß waren, wurde es immer notwendiger, eine organisierte Selbsthilfe zur Bekämpfung von Bränden und zur Aufklärung der Bevölkerung zu schaffen. Im Jahre 1866 wurde deshalb die Freiwillige Feuerwehr München gegründet. In den darauf folgenden Jahren war der damalige Versicherungsinspektor und Vorstand der Freiwilligen Feuerwehr München, Ludwig Jung, sehr bestrebt, auch in den Gemeinden in der Umgebung von München so genannte Dorffeuerwehren zu gründen.
Das Königliche Bezirksamt München-Land erteilte an sämtliche Gemeinden den Auftrag, Freiwillige Feuerwehren zu gründen. Daraufhin berief der damalige Ortsvorsteher der Gemeinde Dornach-Riem am 22. November eine Gründungsversammlung im Gasthof „Alter Wirt“ in Riem. Alle Bürger und Bauern der 398 Einwohner großen Gemeinde waren aufgerufen, eine Freiwillige Feuerwehr zu gründen. Spontan erklärten sich 46 Männer dazu bereit. Das Amt des 1. Kommandanten übernahm der Landwirt Johann Widmann aus Riem, das er bis 1900 innehielt. Als Ausrüstung standen damals eine Handdruckspritze ( im Volksmund „Feuerspritze“), eine Ausziehleiter auf Rädern und 135 m Schlauchmaterial zur Verfügung. Bis zur Jahrhundertwende wurden sämtliche Einsätze, sehr zur Freude der Bevölkerung, in Zivilkleidung ausgeführt.
Obwohl eine Uniform längst genehmigt war, dauerte es doch 15 Jahre bis die Freiwilligen Feuerwehren einheitlich mit Feuerwehrhelmen und Uniformröcken ausgestattet wurden. Dornach-Riem erhielt darüber hinaus ein neues Feuerwehrgerätehaus und zugleich eine neue Handdruckspritze.
Anlässlich der 39. Bezirks-Feuerwehr-Versammlung erhielt Dornach-Riem eine neue zweirädrige Steigleiter von 12 m Steighöhe.
Beim Bauern Martin Empl in Riem brannte die Scheune. Die Freiwillige Feuerwehr konnte diesen Großbrand erfolgreich bekämpfen.
Während des Feuerwehrballes beim Gasthof „Alter Wirt“ in Riem brannte dessen Stallung und Scheune. Obwohl die Freiwillige Feuerwehr Haidhausen mit einer damals noch von Pferden gezogenen Dampfspritze zur Hilfe eilte, brannte alles vollständig nieder.
41 Männer der Freiwilligen Feuerwehr Dornach-Riem zogen im 1. Weltkrieg an die Front. Leider kehrten 5 Kameraden nicht mehr zurück
50 jähriges Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Dornach-Riem
Die Standarte wurde geweiht. Die kirchliche Feier, zu der viele auswärtige Wehren und Vereine erschienen, fand im Hof des Widmann-Anwesens in Riem statt, der gesellige Teil des Festes im Garten des „Alten Wirtes“.
Am 7. Mai fand auf der Münchner Theresienwiese der erste Florianstag statt. Sinn und Zweck dieser Veranstaltung war, der Münchner Bevölkerung den jeweiligen Ausbildungsstand von Berufs- und Freiwilliger Feuerwehr nahe zu bringen. Auch die Freiwillige Feuerwehr Dornach-Riem beteiligte sich daran.
Der Ortsteil Riem der Gemeinde Dornach-Riem wurde von der Stadt München eingemeindet. Nach rund 62 Jahren Gemeinsamkeit und guter Nachbarschaft trennten sich nun die Wege der Freiwilligen Feuerwehr Dornach-Riem. Der im Ortsteil Riem bestehende Zug der Freiwilligen Feuerwehr wurde als Halblöschzug Nr. 19 der Freiwilligen Feuerwehr München zugeteilt und mit einem Sauer-Löschfahrzeug ausgestattet. Die Freiwillige Feuerwehr Dornach übernahm die Robelspritze und die Feuerwehrleiter. Kaspar Haller sen. wurde zum Brandmeister der Abteilung Riem ernannt.
Während des 2. Weltkrieges mussten viele Kameraden der Riemer Feuerwehr an die Front. Aus diesem Grund wurden die Löschgruppen Riem und Trudering zusammengefasst. Kaspar Haller wurde als kommissarischer Leiter dieser provisorischen Löschgruppe eingesetzt. In vielen Einsätzen leistete diese im vom Bombenterror heimgesuchten München Lösch-, Rettungs- und Räumungsdienste. Leider kehrten sechs Kameraden aus dem Krieg nicht mehr zurück.
nach dem 2. Weltkrieg wurde die Freiwillige Feuerwehr Riem neu gegliedert und aufgrund der Verluste im Krieg unter schwierigen Verhältnissen eine neue Löschgruppe gebildet. Sie zählte dennoch 31 Mitglieder, von denen 27 das Leistungsabzeichen der Stufe eins ( Bronze ) erworben haben.
Ganz besonders zu erwähnen ist der Einsatz vom 6. Februar 1958. Ein Flugzeug stürzte außerhalb des Flugplatzes zu Boden. In der Maschine befand sich die gesamte Fußballmannschaft des englischen Erstligisten Manchester United. Die Löschgruppe Riem wurde damals für den schnellen und präzisen Einsatz sehr gelobt. Der Kamerad Rudolf Heidenreich wurde für die Rettung zweier Kinder vor dem Flammentod vom damaligen Ministerpräsidenten, Dr. Goppel, mit dem Steckkreuz zum Feuerwehrabzeichen ausgezeichnet.
Die Stadt München errichtete am Feuerwehrhaus am Martin-Empl-Ring einen Anbau. Die feierliche Einweihung erfolgte im Herbst des selben Jahres
Während der Olympischen Spiele im München war das Gerätehaus in Riem Stützpunkt der Freiwilligen Feuerwehren des Bereiches Ost 1 für einen eventuellen Einsatz im Olympia-Reitstadion.
In Riem wurde der erste Maibaum aufgestellt. Die Feuerwehr war maßgeblich an den Vorbereitungen beteiligt, ebenso wie bei den darauf folgenden Aufstellungen bis heute.
Das neue Gerätehaus an der Theodor-Kober-Straße 1 wurde eingeweiht.
Im Januar wurde Josef Dendorfer zum neuen Abteilungsführer ernannt. Die Abteilung erhielt ein neues Löschgruppenfahrzeug LF 8. im gleichen Jahr erwarben einige Kameraden ein internationales Leistungsabzeichen beim 21. Tiroler Landes-Feuerwehrleistungswettbewerb in Reutte.
Am 6. April wurde beschlossen, den Förderverein „Freunde der Freiwilligen Feuerwehr Riem von 1874 e.V.“ zu gründen, dessen Aufgabe sowohl die finanzielle Unterstützung der Abteilung Riem als auch die Aufklärung der Bevölkerung in Brandschutzfragen sein sollten.
Im Juni nahm die Freiwillige Feuerwehr Riem wieder an einem internationalen Wettbewerb teil und schaffte in Mals ( Südtirol ) das Leistungsabzeichen bei den 9. Südtiroler Feuerwehrleistungswettbewerben.
Der Abteilung Riem wurden zwei neue Fahrzeuge zur Verfügung gestellt: Ein Tanklöschfahrzeug TLF 16 und ein Rüstwagen RW 1.
Den größten Erfolg ihrer Geschichte feierten die Fußballer der F.F. Riem beim diesjährigen Katastrophenschutz-Turnier ( Turnier der Hilfsorganisationen in München). Nach einem zweiten Platz (1983) und vier dritten Plätzen (1884-1987) konnte die F.F.Riem den von Stadtrat Rudolf Hierl gestifteten Wanderpokal erstmalig gewinnen.
In diesem Jahr bekam die Abteilung Riem wiederum ein neues Fahrzeug: Das Löschgruppenfahrzeug LF 16 TS mit Tragkraftspritze.
Die leerstehenden Flughafengebäude und -hallen konnten für Übungszwecke genutzt werden, die Messe-Baustelle insgesamt sollte für die nächsten Jahre zum Einsatzschwerpunkt werden. Die Freiwillige Feuerwehr Riem unternahm unzählige Erkundungsfahrten und Begehungen auf der Baustelle, um bei den sich täglich ändernden Verkehrsführungen möglichst ständig ortskundig zu sein. Außerdem wurde in diesem Jahr eine Floßfahrt organisiert.
Im Mai wurde das „erste Fahrzeug“, ein 20 Jahre altes TLF 16 durch ein neues Hilfeleistungslöschfahrzeug HLF ersetzt. Da dieses Fahrzeug mit allen erforderlichen Mitteln sowohl zur Brandbekämpfung als auch zur technischen Hilfeleistung beladen war, mussten alle Kameraden neu und ausführlich geschult werden. Vier Kameraden mussten hierfür extra zwei Tage in der Feuerwehrschule Sendling einen Lehrgang besuchen um danach ihr dort vermitteltes Wissen an die restliche Abteilung weiterzugeben.
Im gleichen Jahr bekam die Abteilung neue Feuerwehrmäntel aus atmungsaktivem Material und mit Reflexstreifen.
Seit diesem Jahr stiegen die Einsatzzahlen drastisch an. Am häufigsten wurde und wird noch in den darauf folgenden Jahren das in diesem Jahr neu eröffnete neue Messegelände angefahren.
Am 31.03.1998 wurde die Feuerwache 10 der Berufsfeuerwehr in der Joseph-Wild-Strasse 15 fertig gestellt. Baubeginn war der 23.10.1996, zum Richtfest am 24.07.1997 war auch eine Delegation der Freiwilligen Feuerwehr Riem anwesend. Eine neue Nachbarschaft war geboren und wird bis heute von beiden Feuerwehren aus freundschaftlich gepflegt.
In diesem Jahr feiert die Freiwillige Feuerwehr Riem ihr 125-jähriges Bestehen. Auf dem Fest am 2. Mai 1999 gab es neben einem großen Festumzug natürlich auch ein attraktives Rahmenprogramm für die Bevölkerung, u.a. wurden Fahrzeuge der Flughafenfeuerwehr und Fotos von damals bis heute ausgestellt. Natürlich gab es auch Drehleiterfahrten, eine Hüpfburg, Torwandschießen und vieles vieles mehr. Das von der Abteilung Riem anlässlich der Feierlichkeiten organisierte Fußballturnier gewinnt die Abteilung Riem selbst.
Insgesamt wurde die Abteilung in diesem Jahr 134 mal alarmiert, was bis heute die meisten Einsätze in einem Jahr waren.
Im April des Jahres bekam die Abteilung ein Alarm-Fax. Dadurch wurde der Funkverkehr entlastet, da alle Einsatzrelevanten Daten kurz nach der Alarmierung direkt im Gerätehaus sind.
Am 13.01. dieses Jahres wird unser erstes Fahrzeug, das HLF abgezogen. Die Abteilung bekommt als Ersatz dafür ein LF 16/12.
Am 1. Juni 2003 wurde im Rahmen einer Neustrukturierung der Bereiche durch das Kommando der Freiwilligen Feuerwehr München die Abteilung Riem, die bisher im Bereich Ost 1 zusammengefasst mit den Abteilungen Trudering und Oberföhring war, in den neu gegründeten Bereich Ost eingegliedert. Dieser neue Bereich besteht nun aus sechs Abteilungen, neben der Abteilung Riem gehören diesem Bereich nun die Abteilungen Trudering, Michaeliburg, Waldtrudering, Perlach und Waldperlach an.
Die Abteilung Riem veranstaltet nach fast zehn Jahren wieder eine Floßfahrt.
In diesem Jahr erhält die Abteilung ein neues Erstfahrzeug. Das neue LF 16/12 ist neben Löschtechnischer Beladung auch mit Arbeitsgeräten zur technischen Hilfeleistung ausgestattet. Die Abteilung hat nun 2 LF 16/12.
Zwei Schneekatastrophen brechen über Bayern herein. Tausende Dächer und Bäume drohen einzubrechen. Drei Tage lang leisten im Februar täglich 120 Münchner Feuerwehrleute in Schliersee/Miesbach und in Regen/Bayerischen Wald Überlandeinsätze. Im März erfasst eine Schneewalze München. Bis zu 400 Feuerwehrleute schuften Tag und Nacht.
Papst Benedikt ist zu Besuch in München. Da die Veranstaltung am Riemer Messegelände stattfindet, steht die Abteilung Riem während des Wochenendes in Bereitschaft und sichert die umliegenden Straßen ab. Unter den Gästen, die den Heiligen Vater persönlich begrüßen dürfen, sind auch der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr München, Stadtbrandrat Rupert Saller, und einige seine Kameradinnen und Kameraden.
Die Feuerwehr München ordert zum ersten mal in der Geschichte 58 baugleiche Fahrzeuge für die Berufs- als auch die Freiwillige Feuerwehr. Auch die Abteilung Riem erhielt am 11 August des Jahres ihr Fahrzeug. Das HLF 20/16 soll nun der Abteilung als Erstangriffsfahrzeug bei allen Einsätzen dienen.
Orkantief Niklas fegt über München hinweg. Bäume stürzten auf Autos, Gerüste fallen um, Dächer werden abgedeckt. Die Schäden sind gewaltig. In zweieinhalb Tagen rückt die Feuerwehr München zu 2.500 Einsätzen aus. Insgesamt 723 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr sind in Spitzenzeiten mit über 50 HLF, LF und TLF der im Einsatz. Die Abteilung Riem arbeitet davon 28 Einsätze ab.
Die Freiwillige Feuerwehr München besteht seit 150 Jahren und feiert dies gemeinsam mit vielen anderen Hilfsorganisationen unter dem Motto FIRETAGE 2016 mit mehreren Großveranstaltungen in ganz München. Die Abteilung Riem ist mit zahlreichen Kamerdinnen und Kameraden unter anderem beim großen Firetage Festival auf der Theresienwiese mit knapp 80.000 Besuchern und der Firetage Parade mit über 200 modernen Einsatzfahrzeugen auf der Leopoldstraße mit dabei.
Eine Woche lang haben 400 Einsatzkräfte der FF München im Rahmen der Katastrophenhilfe etwa 8.500 Einsatzstunden geleistet und in den Gemeinden des Berchtesgadener Landes etliche Gebäudedächer von meterhohen Schneemassen befreit. Die Abteilung Riem unterstützte dabei an zwei Tagen mit mehreren Einsatzkräften.